Technikwahn fordert Opfer

Technikwahn fordert Opfer

Verlass dich auf niemanden, erst recht nicht wenn er einen Motor hat

Der Interview-Termin mit dem Umweltschutzbeauftragten der Paddelfreunde, Christian Menz, steht und alles ist vorbereitet und gecheckt. Aufnahmegerät, Fragen, Stift und natürlich die Route. Jetzt kann nichts mehr schief gehen, denke ich mir, und überlege beim Fahren schon, wie ich wohl am Besten etwas aus Menz herausbekomme. Noch zehn Minuten bis zum Ziel und der Verkehr ist überschaubar. Doch es ist auch nicht der Verkehr, der mich langsamer macht, sondern mein Auto hat sich selbst entschieden, dass es jetzt stehenbleiben will. Ich geb ihm die Sporen – vielleicht trampel ich auch auf des Gaspedal – doch es reagiert nicht. Stillstand.

Oder du bist verlassen.

Noch 20 Minuten bis zum Interview, denn natürlich bin ich in weiser Vorraussicht früh losgefahren. Erstmal die Haube öffnen. Der Physikstudent sieht den Motor und weiß nichts zu tun. Hoffentlich ist das Medienwissenschaftsstudium praktisch hilfreicher. Was nun? Ich ruf den ADAC-Pannendienst an. „In 20 Minuten sind mer da.“, lautet es da aus meinem Handy. Nah toll! Im Wohnort warten auf den Pannendienst und wissen, dass man den Termin nicht mehr schafft. Technikglaube versus Frustration. Ein Interview zum Thema Umweltschutz und Wassersport auf dem Neckar wird verhindert durch einen Umweltverschmutzer.

Und wenn du Verlassen bist, lass dir was einfallen!

Ziehe aus jeder Situation etwas Gutes. Der Gedanke spiegelt sich in dem Blogbeitrag und dem dazugehörigen Bild wieder. Natürlich habe ich Menz angerufen und wir haben das Interview dann ertsmal telefonisch gemacht – ja, wieder auf eine Technik verlassen – aber die Situation hat mich doch etwas gelehrt. Erstens: habe immer ein Fahrrad im Kofferraum. Zweitens: wenn du etwas praktisches studieren willst, dann werde Ingenieur. Und zuletzt weiß ich nun: Technikwahn fordert seine Opfer. Also: Geht mehr zu Fuß!

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Ländle

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