Hochwasser gibt, Hochwasser nimmt!

Hochwasser des Neckars in Lauffen am Neckar

„Hochwasser des Neckars in Lauffen am Neckar“ by K. Jähne, CC BY-SA 3.0, Quelle

…so lautet der Leitsatz der Angler im Umgang mit dem Hochwasser. Bei Unwetter geht es in erster Linie um den Schutz der Menschen und deren Lebensräumen. Doch was passiert eigentlich mit der Tierwelt und speziell dem Fischbestand bei ansteigendem Wasserpegel?

Was für ein verregneter Sommeranfang… Seit Wochen plagen uns starke Regenfälle vor allem in der südlichen Hälfte Deutschlands. Sandsäcke, Dämme und andere Helfer müssen her, um den Menschen vor dem drohenden Hochwasser zu schützen. Auch der Neckar bleibt davon nicht verschont. Jedoch dreht es sich bei Unwetter meistens nur um die Sicherheit des Menschen. Die Auswirkungen auf die Tiere, besonders die der Unterwasserwelt, werden weniger beachtet – ein guter Anlass, dem auf den Grund zu gehen!

Wo sind die Fische bei Hochwasser?

Sie versuchen sich in erster Linie vor dem reißenden Fluss zu schützen, in dem sie sich Stellen mit weniger Strömung suchen. Die Fische verstecken sich in der Nähe von Gestrüpp, Baumwurzeln und Steinen, oder auch unter den unterspülten Uferbefestigungen, erklärt uns Alexander Truncali vom Kreisfischerverein Tübingen. Ist die Strömung zu stark, was vor allem in begradigten Flüssen mit Wehren und Staudämmen wie dem Neckar der Fall ist, kann es aber durchaus dazu kommen, dass sie aus ihren Lebensräumen herausgespült werden und keinen Schutz mehr finden. So mussten bei einem Hochwasser 2013 sogar gestrandete Fische von der Polizei und Feuerwehr in Unterjesingen gerettet werden. Allerdings können auch Fische angespült werden, was dem Angler zu Gute kommt. Deshalb wurden schon Fische gefangen, die eigentlich nie besetzt worden sind.

Das Ökosystem gerät aus dem Gleichgewicht

So kann es bei Hochwasser durchaus zu einem Fischsterben kommen. Bei einer starken Trübung reichert sich das Wasser zu stark mit Nährstoffen an, was einen Sauerstoffmangel zur Folge haben kann. Auch Schadstoffe können zum Problem werden, indem sich Schlamm beim Atmen der Fische in den Kiemen absetzt. Jedoch ist das meist nur ein kurzfristiges Prozedere, so Truncali. Wenn es dann nach zwei bis drei Tagen zu keinem weiteren Unwetter mehr kommt und die Trübung nachlässt, ist das Wasser wieder klar. Die Bestände erholen sich und die Nährstoffe können sogar einen Düngeeffekt haben, wodurch Nahrung und Nachwuchs wiederum profitieren.

Share:
Current-Nik

Current-Nik

Hallo! Vanessa, Larissa, Sandra und Clara – das ist die Gruppe Current-Nik. Wir gehen bei Streaming Neckar bis auf den Grund – bei der Suche nach den Neckarfischen. Uns interessiert, welche Fische es im Neckar überhaupt gibt, wie man sie geschickt angeln und zubereiten kann und welche Fischspezialitäten es am Neckar gibt. Kommt mit auf unsere spannende Reise und folgt uns bei Facebook und Instagram. Jetzt geht’s bei uns los: Butter bei die Fische!