Aus dem Tagebuch einer Streaming Neckar Journalistin

Aus dem Tagebuch einer Streaming Neckar Journalistin

Es ist der 16.06.2016, der große Tag, mein Interview mit Tilmann Marstaller. Und wie es sich für ein gutes Uni-Projekt gehört, läuft erst einmal alles schief.

Meinen Interview-Termin mache ich erst am Tag vorher fest und versuche irgendwie diese zwei Stunden in meinen eh schon vollen Terminplan zu quetschen. Dann muss ich mich noch um ein Aufnahmegerät kümmern und schon kann es losgehen. Aber nein, das wäre auch viel zu einfach. Glückselig, dass ich noch ein Aufnahmegerät bekommen habe, laufe ich nach Hause um noch einmal über meine Fragen zu gehen und mich auf das Treffen mit dem Archäologen und Bauforscher Tilmann Marstaller vorzubereiten.

Noch eine Stunde bis zum Treffen. Ich schaue auf mein Aufnahmegerät, möchte es ausprobieren. Es ist auf Mono eingestellt (Wir haben gelernt mit Stereo aufzunehmen), alles klar, kein Problem, ich weiß genau was ich machen muss. Ich drücke die richtige Tastenkombination um das Gerät umzustellen. Nichts. Immer noch Mono. Also gut, Plan B: Google. Nach einer Viertelstunde im Internet-Surfen immer noch kein Ergebnis. Sogar Tutorials haben nicht geholfen, das dämliche Ding ist immer noch verstellt. Also ab zum ZfM (Zentrum für Medienkompetenz) im Brechtbau, die wissen bestimmt was Sache ist.

Jetzt wird aber langsam die Zeit zum Problem. Mein Treffpunkt mit Herr Marstaller ist das Schloss und ich brauche allein zum Brechtbau 15 Minuten mit dem Fahrrad. Aber bevor ich zu dem Interview fahre und keine anständigen Aufnahmen machen kann, fahre ich doch lieber noch schnell zur Uni. Beim ZfM angekommen, wird mir mein Gerät liebevoll aus der Hand genommen und anständig eingestellt. Jetzt nur noch 8 Minuten bis zu meinem Interview. Ich renne aus dem Brechtbau, schwinge mich auf mein Fahrrad und rase zum Schloss. Jetzt muss ich kurz anmerken, dass ich keine gebürtige Tübingerin bin und hier auch erst seit kurzem wohne. Das heißt, dass ich mir noch nicht die Zeit genommen habe zum Schloss hinaufzugehen. Mir war nicht ganz klar WIE steil der Weg hinauf ist. Keuchend und schwitzend, wie ein afrikanischer Kaffernbüffel in der Sahara, kämpfe ich mich das letzte Stück zum Schloss hinauf. Mein Interviewpartner hat glücklicherweise schon jemanden gefunden mit dem er sich unterhalten kann, solange er auf mich wartet. Lächelnd und freundlich kommt er mir entgegen und führt mich in das archäologische Institut der Universität, welches sich in den Schlossmauern befindet.

Nach meinem etwas holprigen Einstieg verläuft das Interview einwandfrei. Tilmann Marstaller hat sehr viele spannende Geschichten für mich und am Ende entsteht etwas, das mehr einer angeregten Diskussion als einem Interview gleicht. Nichtsdestotrotz hätte ich vorher etwas besser auf meinen Dozenten hören sollen, der uns geraten hatte nicht mehr als fünf Fragen zu stellen. Das ist mir allerdings erst klar geworden, nachdem wir das Interview beendet hatten und ich Zuhause vor 55 Minuten Aufnahmematerial saß. Aber hey, ich bin eben höflich und es war wirklich interessant. Ich habe viel über den Flößerberuf und Holzarten gelernt, die wir in unseren Häusern hier in der Gegend finden können. Wenn ihr Lust habt etwas mehr darüber herauszufinden, hört in den nächsten Wochen mal rein wenn ich meinen Beitrag veröffentliche!

Anna Zieger

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Hi5!

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Unser Thema ist die Flößerei. Dafür werden wir uns zum einen die historischen Aspekte und zum anderen den modernen Einsatz von Flößen anschauen. Wir erkunden mit Euch, wie das Holz aus dem Schwarzwald früher mithilfe von Flößen nach Tübingen transportiert wurde und schauen uns in Tübingen um, um herauszufinden, wo es überall verbaut wurde. Außerdem bauen wir ein eigenes Floß und stellen Euch schließlich noch ein Partyfloß vor. Es lohnt sich vorbeizuschauen!